Junges Team für Job-Suchende "Unter 25" - Kreistagsfraktion informiert sich im KJC

Veröffentlicht am 08.11.2010 in Landkreis

Foto: Rolf Wilkes

„Es ist gut, mit Vertretern eines Kreisorgans einmal direkt in Dialog treten zu können“, begrüßte Ulrike Schlegel als Teamleiterin des neuen Teams U 25 beim Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises (KJC) ihre Gäste aus der SPD-Kreistagsfraktion am vergangenen Dienstag (2. Nov.). U 25 steht für unter 25-jährige Job-Suchende, die seit dem 1. September diesen Jahres von eben diesem neu gebildeten Team betreut werden.

„Unser Klientel ist recht schwierig. Wir haben es regelmäßig mit Jugendlichen zu tun, die weniger fit sind als andere, und die wir oft ohne Schulabschluss in Ausbildung und Beruf begleiten“, hören die Parlamentarier von Ulrike Schlegel und ihrem Team. Grund für die Bildung des neuen Teams U 25 war die Feststellung, dass gerade die unter 25-Jährigen mehr Unterstützung und Beratung benötigen und oft „distanzgemindert“ uns gegenüber auftreten, wie Ulrike Schlegel das formulierte. Zuvor hatte Amtsleiter Erich Lust die Mitglieder des Teams vorgestellt, die bislang bereits etwa eintausend Jugendliche kreisweit betreuen.
Die Bildung eines speziell auf diese Anforderungen gerichteten Teams war deshalb nur folgerichtig. „Wir hätten uns neben drei neu hinzugekommenen Mitarbeiterinnen mehr Personal gewünscht, sehen aber durchaus, das alles bezahlbar bleiben muss“, so Ulrike Schlegel, als Teamleiterin selbst noch zu 50 Prozent in der Arbeitsvermittlung tätig. Das KJC bleibt für die reine Leistungsgewährung zum Lebensunterhalt zuständig; Beratung und Betreuung der 15- bis 25-jährigen Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuchenden übernimmt das Team U 25. Derzeit geschieht das in 180 Fällen. Verstärken will man dabei den Kontakt zu Arbeitgebern, damit es bei den Vermittelten nicht zum Abbruch kommt. Schmerzlich auch für das Team U 25 der Wegfall des Keilvelterhofes zum Jahresende. „Uns fehlt im nächsten Jahr der Keilvelterhof extrem“, so die Antwort des Teams auf die Frage des Kreisbeigeordneten Michael Vetter zu den Auswirkungen, und „es wird mit Nachdruck ein Nachfolgeprojekt für Jugendliche gesucht, die für den Arbeitsmarkt fit sind“. Die Integrationsquote beim Projekt Keilvelterhof war dank der Mischung aus Jung und Alt und des Kontaktes zu Arbeitgebern gut, bestätigen die Teammitglieder.
Breiten Raum nahm in der Diskussion das Projekt Berufsvorbereitende Bildungsarbeit (BVB) ein, das im Odenwaldkreis fünfzig Plätze für Jugendliche mit und ohne Schulabschluss umfasst. „Die BVB-Regelungen sind relativ streng. Bei zweimaliger Abmahnung und weiterem Fehlverhalten folgt die Kündigung dieser Vollzeitmaßnahme, die das Team U 25 in Michelstadt und Erbach anbietet. Ziel ist der Hauptschulabschluss, dem meist direkt eine Vermittlung in eine Berufsausbildungsstelle folgt“, erläuterte Erik Fecher vom Team U 25. Etwa fünfzig Prozent der Jugendlichen halten diese Maßnahme durch, die ein Bewerbungstraining einschließt. „Das Ziel ist die Ausbildungsreife, was wir vom Team aus auch überprüfen, denn es wird mit dem Jugendlichen ein Vertrag geschlossen mit Rechten und Pflichten. Erfolgt der Abbruch aus eigenem Verschulden, erhält der Jugendliche drei Monate kein Geld“, ergänzte Teamleiterin Schlegel.
Oliver Grobeis, SPD-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl im nächsten Jahr, wies auf die verstärkten Bemühungen des Kreises hin, Schüler soweit zu fördern, dass sie die Schule ausbildungsplatzfähig verlassen, dass eben möglichst wenige Schulabgänger ohne Abschluss dastehen. Leider gibt es hierüber keine Statistik, war aus dem Team U 25 zu hören, jedoch sind Jugendliche mit Hauptschulabschluss generell den Realschulabgängern gegenüber benachteiligt; oft, weil sie die Grundrechenarten nicht beherrschen.
„Wünschenswertes arbeitsmarktpolitisches Instrument wäre eine Art ‚Bürgerarbeit’ bei den Kommunen“, so Ulrike Schlegel, die selbst jedoch auf das Problem der Tarifgebundenheit der öffentlichen Hand hinwies. Und weiter: „Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist mangelhaft. Hier wäre unter Beachtung des Datenschutzes eine Kompetenzfeststellung der Schulabgänger hilfreich. Lehrer können Schüler ständig beurteilen, uns bleibt nur eine Momentaufnahme. Im Übergangsbereich Schule – Beruf sollten die Lehrer offensiver auf uns zugehen“, so die Teamleiterin weiter.
Positiv sieht das Team die stärkere Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt im Kreisgebiet gegenüber dem Vorjahr. „Ziel von Team U 25 ist es, so viel wie möglich zu tun, um die Jugendlichen, die zu uns kommen, zur Ausbildungsreife zu verhelfen. Und ganz dringend brauchen wir Maßnahmen für gesundheitlich Beeinträchtigte“, wünschte sich Ulrike Schlegel für das Team U 25.
SPD-Fraktionschef Günter Verst dankte Amtsleiter Erich Lust und den Mitgliedern von Team U 25 des Kommunalen Job-Centers für die Vorstellung ihrer Aufgaben. „Im Detail liegt bekanntlich der Teufel, sie haben uns ihre Arbeit bewusster und wertschätzender gemacht“, so Günter Verst, der abschließend dem Team für die SPD-Kreistagsfraktion weiterhin ein gutes Gelingen wünschte. Jedenfalls konnten sich die Fraktionsmitglieder davon überzeugen, dass hier ein qualifiziertes und überaus engagiertes Team am Werk ist. –rw-

 

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