Die Jusos Odenwald blicken äußerst kritisch auf die momentanen Einlassungen von Bürgerinitiativen und politischen Bedenkenträgern zum Thema Windkraft. "Horrorszenarien an die Wand zu malen, die jedweder Grundlage entbehren, halten wir für fatal und irreführend", so Joshua Seger, Vorsitzender der Jusos Odenwald. Wer sich ernsthaft hinsetze und die ausgewiesenen Flächen im Regionalplan 1 zu 1 mit Windrad- Flächen gleichsetze, der habe entweder die grundlegenden Unterschiede zwischen Flächennutzungsplanung und Regionalplanung nicht verstanden, oder betreibe bewusst Stimmungsmache.
Die Summe von 300- 400 Windkraftanlagen ist eine Milchmädchenrechnung, die einfach die gesamten Vorrangflächen für die Anlagen durch einen theoretischen Hektar- Wert teilt, den Windkrafträder als Fläche benötigen. Geht man aber von realistischeren Betrachtungen aus, die berücksichtigen, dass moderne Windräder effizienter sind und einen größeren Rotorendurchmesser haben, es nach wie vor Belange der Flugsicherung und des Umweltschutzes gibt und die Topographie des Odenwaldkreises nicht auf jeder ausgewiesenen Fläche einen Bau von Windkraftanlagen ermöglicht, ist man ganz schnell bei ca. 72 möglichen(!) Anlagen im Odenwaldkreis und 126 möglichen(!) Anlagen im gesamten Odenwald angelangt. Dies bedeutet eine Abweichung von knapp 70 Prozent entgegen den Horroszenarien.
Die Jusos teilen die Bedenken einiger Windkraft- Kritiker, wenn es um den Grundwasserschutz und die Kritik am Genehmigungsverhalten des Regierungspräsidiums Darmstadt geht, hier stehen wir auf Seiten der SPD-Kreistagsfraktion. Ebenso sind die Jusos klare Befürworter des Flächennutzungsplans Windkraft.
"Vor Panikmache und unsachlichen Informationen können wir jedoch nur warnen, da diese nicht zielführend sind. Meist haben die Bedenkenträger die solche Szenarien auf das Parkett heben auch grundsätzlich ein Problem mit Windkraftanlagen", so Christian Senker, ebenfalls Vorsitzender der Jusos.
Zudem erinnern die Jusos Odenwald an die Gesamtverantwortung, die auch der Odenwaldkreis mit zu schultern hat, wenn es um Klimawandel und Atomausstieg geht. Hier kann man sich nicht einfach wegducken nach dem Prinzip "Ich bin ja für Windkraft, aber nicht bei mir…".
Die Jusos möchten entsprechend noch einmal an die Fakten erinnern: Momentan sind im Odenwaldkreis gerade einmal 14 Windkraftanlagen in Betrieb, in der gesamten Odenwaldregion sind es 25. Neu genehmigt sind im Odenwaldkreis zwei Windräder und in der Odenwaldregion 18. Ob von den momentan 13 beantragten Windrädern in der Odenwaldregion auch wirklich alle genehmigt werden, ist nicht abzusehen.
In jedem Fall ist man weit von den Horrorszenarien von "Windparks" im Odenwaldkreis mit 300- 400 Anlagen entfernt. Vor diesem Hintergrund verbietet sich eine Politik der Unsachlichkeit und Panikmache.
Wer die genannten Zahlen der Jungsozialisten nachvollziehen möchte, ist gerne eingeladen sich auf der Homepage der SPD-Reichelsheim ein eigenes Bild zu machen:http://spd- reichelsheim- odw.de/fraktion.htm