Quelle: Rolf Wilkes
Gesundheitszentrum, Koziol und Energiegenossenschaft auf dem Programm
Die neue Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD, Nancy Faeser, folgte der Einladung des Odenwälder SPD-Vorsitzenden Rüdiger Holschuh und besuchte zu Beginn des Tages das Gesundheitszentrum in Erbach.
Zuerst trafen Faeser und Holschuh den Betriebsrat des Gesundheitszentrums um sich von Stefan Kohlbacher und weiteren Mitgliedern über die Beschäftigungssituation in der Klinik zu informieren. Der 13-köpfige Betriebsrat vertritt mittlerweile 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die im schwierigen und vielfältigen Arbeitsfeld des Gesundheitszentrums beschäftigt sind. Die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, Tarifeinheit, Sicherheit des Personals und immer wieder die Forderung nach Entbürokratisierung waren berechtigte Forderungen, die Nancy Faeser in die politische Diskussion mitnimmt um sich für die Beschäftigten einzusetzen.
Im weiteren Verlauf des Besuches bekam Nancy Faeser unter der Führung von Landrat und Aufsichtsratsvorsitzendem, Frank Matiaske, Geschäftsführer Andreas Schwab und weiteren Mitgliedern des Aufsichtsrates einen sehr guten Eindruck über die Baumaßnahmen der letzten Jahre, der aktuellen Bautätigkeiten und zur Sanierung des Bettenhauses. Matiaske und Schwab formulierten auch noch einmal eindringlich die besonderen Probleme der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Förderprogramm richteten sich viel zu sehr auf den urbanen Ballungsraum. Es ist ein täglicher Kampf, eine Klinik im ländlichen Raum wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen. „18 maßgebliche Gesetzesänderungen in den letzten 18 Monaten machen das nicht leichter“ so Schwab.
Als ausgesprochener Fan der Koziol-Produktpalette, freute sich Nancy Faser ganz besonders auf den sich anschließenden Besuch bei dem berühmten Kunststoffartikelhersteller. Stephan Koziol und Thorsten Muntermann empfingen Nancy Faeser und den mittlerweile dazu gestoßenen Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Zimmermann. Koziol steht dank seiner Philosophie, bis heute alle Produkte ausschließlich in Deutschland zu produzieren, für ein verantwortungsvolles, zukunftsgerichtetes Handeln und Design mit gutem Gewissen. Mit Stephan Koziol und Thorsten Muntermann gab es einen spannenden Austausch zur Situation des Unternehmens im wirtschaftlichen Umfeld. Gerade die neue ORGANIC Kollektion vereint alle Vorzüge des Kunststoffs mit den Eigenschaften natürlicher Zellulose: umweltfreundlich, nachhaltig, wiederverwendbar, lebensmittelecht, recycelbar und garantiert ohne Formaldehyd oder BPA. Koziol bleibt ein Betrieb, der den Odenwald in der Welt bekannt macht.
Als Abschluss des Tages bot sich noch ein Besuch bei der Energiegenossenschaft Odenwald an. Die Geschäftsführer Thomas Mergenthaler und Christian Breunig informierten über die bereits 2009 gegründete Institution, die sich seit ihrer Gründung mit dem Thema erneuerbarer Energien auseinandersetzt. Die Genossenschaft betreibt zurzeit 90 PV-Anlagen, davon zwei große Solarparks in Beerfelden und Brombachtal sowie ein Windrad am Hainhaus. Ein weiterer Schwerpunkt der EGO liegt auf dem Bereich als Dienstleister für Kommunen, es werden schlüsselfertige Umsetzungskonzepte entwickelt, geben dabei Baukosten- und Bauzeitgarantie, bauen als Vermieter oder Generalunternehmer und bauen dabei stets mit regional verwurzelten Firmen. Aktuelle Projekte sind vor allem Kindergärten; diese werden momentan durch den Betreuungsnotstand vielfach angefragt. Nancy Faeser zeigte sich begeistert von den Plänen, die soziale Infrastruktur schaffen und gleichzeitig den Städten und Gemeinden als kompetenter Partner zur Verfügung zu stehen. Gerade
kleine Kommunen brauchen solche starken Partner, so Faeser abschließend, da die schwarz/grüne Landesregierung außer Lippenbekenntnissen für den ländlichen Raum zu wenig Unterstützung bietet.
SW - 16.12.2019