Foto: Rolf Wilkes Erfahrung ist Trumpf! – so der Slogan des Bundesprojekts „Perspektive 50plus“, an dem sich das Kommunale Job-Center des Odenwaldkreises (KJC) seit nunmehr einem Jahr beteiligt. Dahinter verbergen sich Beschäftigungspakte für Ältere im Odenwaldkreis, um ältere Langzeitarbeitslose bei den Rückkehr auf den Arbeitsmarkt intensiv zu unterstützen. Das Ganze geschieht in Kooperation mit der OREG mbH und ähnlich arbeitenden Beschäftigungspakten der Landkreise Fulda, Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg und Main-Taunus.
Grund genug für die SPD-Kreistagsfraktion, sich im Rahmen ihrer Sommerrundreise vor Ort sachkundig über Ziele und Herausforderungen des Projekts zu informieren.
Die Motivation und Kreativität der Region nutzen und dabei die Zielgruppe der älteren Langzeitarbeitslosen motivieren, individuell und ganzheitlich aktivieren und integrieren. Das sind die Ansätze des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ erläuterten KJC-Geschäftsbereichsleiterin Gabriele Seubert und Projektleiterin Elke Rothenheber den interessierten Parlamentariern. Dabei gilt es, nicht nur „arbeitsmarktnahe“ Kunden zu vermitteln, sondern auch Menschen mit sog. Vermittlungshemmnissen eine Chance zu bieten. Der Odenwaldkreis ist deshalb am 1. Juli 2009 dem Bundesprogramm beigetreten; der Start der „Perspektive 50plus erfolgte am 1. Oktober des vergangenen Jahres. „Im Schnitt sind die von uns betreuten Menschen bereits vier Jahre und länger arbeitslos, weisen oft gesundheitliche Einschränkungen auf und müssen neu motiviert werden“, so Elke Rothenheber. Andererseits verfügen sie über vielfache Erfahrungen aus ihrem bisherigen Berufsleben und die überwiegende Mehrheit der älteren Langzeitarbeitslosen will auch wieder zurück ins Arbeitsleben. „Dazu werden sie von unseren Fallmanagern intensiv betreut und an die Hand genommen“, so Elke Rothenheber weiter, „und von den zurzeit 250 im Projekt betreuten Personen konnten wir bislang 43 Langzeitarbeitlose erfolgreich vermitteln“. Die Frage des SPD-Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl 2011, Oliver Grobeis, nach der Akzeptanz seitens der Arbeitgeber im Kreisgebiet beantworteten Gabriele Seubert und Elke Rothenheber vom KJC übereinstimmend als positiv. Die Betriebe sind vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels und des demografischen Wandels offener für Ältere, die zudem wertvolle Eigenschaften wie Erfahrung, Betriebstreue und Zuverlässigkeit mitbringen. Zwar gestaltete sich der Start der „Perspektive 50plus“ vor einem Jahr äußerst schwierig, doch mittlerweile wächst die Zahl der Betriebe, die positive Erfahrungen mit über 50-Jährigen gemacht haben und zu weiteren Einstellungen bereit sind. Stellen sind genügend vorhanden, allein qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. „Jede Vermittlung ist harte Arbeit und wir freuen uns im gesamten Team über jede erfolgreiche Wiedereingliederung“, so Seubert und Rothenheber unisono.
Fraktionschef Günter Verst dankte für die Vorstellung des Projekts „Perspektive 50plus“ und wünschte den hieran beteiligten Mitarbeitern des Kommunalen Job-Centers viel Glück und Erfolg. „Die Probleme sind klarer geworden und was die Politik unterstützend im Kreis dazu tun kann, das wollen wir tun“. Dazu gehört nach dem Wunsch von Elke Rothenheber und Gabriele Seubert ein besserer Kontakt zu den Bürgermeistern in den Städten und Gemeinden des Odenwaldkreises, die „oft näher an den Firmen dran sind“, wenn es um Betriebserweiterung und/oder zusätzliche Arbeitsplätze geht. -rw-