Foto: Rolf Wilkes SPD-Kreistagsfraktion besucht HEAG Südhessische Energie AG (HSE) in Darmstadt
Waren die HEAG, die ENTEGA oder auch die „Südhessische“ bisher die bekannten Synonyme für die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser in der Region, so fangen nicht wenige Zeitgenossen mit der Firmenbezeichnung HSE nicht viel an. Für was steht die HSE, was ist gar „die neue HSE“? Diese und andere Fragen bewogen Parlamentarier der SPD-Kreistagsfraktion auf ihrer Besichtigungstour am vergangenen Donnerstag (28.10.) der Sache auf den Grund zu gehen.
Zuvor hatten die Fraktionsmitglieder das ZAS-Müllheizkraftwerk in Darmstadt besichtigt, für das die HSE die Geschäftsführung besorgt (siehe hierzu gesonderter Bericht).
„Heute ist für uns ein trauriger Tag“, so begrüßte Jürgen Hein-Benz, Leiter der Abteilung Regionalmanagement der HSE, die Besucher aus dem Odenwaldkreis. „Traurig insofern, als heute im Deutschen Bundestag die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke beschlossen werden soll und dadurch die nur zur Grundlastversorgung fähigen AKW’s die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien weiter behindern und verzögern“, so Hein-Benz weiter. „Wir, die HSE, sehen das Ganze. Das ist unser Slogan und unser Selbstverständnis. Wir sind ein Konzern, der die moderne Form der Daseinsvorsorge innovativ gestaltet und das Prinzip Nachhaltigkeit über alle Wertschöpfungsstufen im Konzern umsetzt“, hörten die Fraktionsmitglieder von Jürgen Hein-Benz. Das geschieht in einem stark veränderten Wettbewerb und vor dem Hintergrund der Liberalisierung in der Energiebranche. Waren früher für die HSE die Erlöse aus den Netzbetrieben Gas, Strom und Wasser relativ stabil, so stellt sich die Situation heute anders dar: Die Märkte für Strom und Gas sind für den Wettbewerb geöffnet und der Betrieb von Versorgungsnetzen, ehemals stabile Erlösquelle für die HSE, steht unter dem Druck der staatlichen Regulierung. Zwar hat die HSE weiterhin das Monopol für die Leitungsnetze, aber sie muss andere Versorger in ihren Netzen durchleiten. Das und die Konditionen hierfür regelt die Bundesnetzagentur. Der konzerneigene Stromversorger ENTEGA mit rund 400.000 Kunden hat dabei keine Vorrechte. „Stolz sind wir allerdings darauf, dass wir im Bereich Öko-Strom bundesweit Spitze sind“, verkündet Hein-Benz den Parlamentariern. Die HSE ist eine Aktiengesellschaft und versteht sich als Wegbereiter einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Und die Ausrichtung der HSE als Nachhaltigkeitskonzern bildet das Fundament dafür. Beispiel: Im windreichen und flachen Havelland nahe Potsdam erzeugt die HSE Energie mit Wind, nachhaltig und ohne CO2-Ausstoß. Die Geschäftsfelder der „neuen“ HSE umfassen Erzeugung, Bau & Betrieb, Netze, Entsorgung, Telekommunikation & Energiedatenmanagement, Vertrieb und Gemeinnützige Einrichtungen. „Wir sind stolz auf den Wandel, der hier vollzogen wurde“, so Jürgen Hein-Benz zum neuen Selbstverständnis der HSE. SPD-Fraktionschef Günter Verst dankte abschließend für die anschauliche Dokumentation „was die HSE heute ist“. Eben nicht nur ein Dach-Konzern für die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. –rw-