Franz Müntefering als Ehrengast auf dem SPD-Parteitag in Erbach SPD-Parteitag: Früherer Bundesvorsitzender beschwört gesellschaftlichen Trend, der die Sozialdemokratie stärkt
ERBACH. Den wie ihre Parteifreunde in der ganzen Republik an den jüngsten Umfragetiefs leidenden Odenwälder Sozialdemokraten träufelte Franz Müntefering am Donnerstagabend in Erbach Balsam in ihre Wunden.
Quelle: Echo-online.de
Zum Nominierungs-Parteitag für Erika Ober trug der frühere SPD-Bundesvorsitzende und Vizekanzler mit einer Grundsatzrede bei, in der er die Renaissance der sozialdemokratischen Ideale beschwor, die sich auf Dauer auch auf die Zustimmung zu seiner Partei niederschlagen werde. Seine These machte Müntefering an der Beobachtung fest, dass die Menschen aus den Folgen der völligen Marktgläubigkeit zum Jahrtausendwechsel gelernt hätten. Inzwischen wüssten die meisten wieder den Wert von Gefügen zu schätzen, in denen der Stärkere dem Notleidenden helfe, um bei eigenen Bedarf selbst Unterstützung zu bekommen.
Entsprechende Systeme funktionierten indes nur mit Realismus. Diesen mit Idealismus zu kombinieren, sei von je her das Kennzeichen der Sozialdemokraten. Wie Franz Müntefering weiter ausführte, misst er dabei im eigenen Parteigefüge der politischen Arbeit auf kommunaler Ebene besondere Bedeutung bei: Sie setzte den Kontrapunkt zur immer stärkeren Verlagerung von Entscheidungen auf europäische Ebene, wie sie einerseits im Sinne der Völkerverständigung wünschenswert, andererseits angesichts der Globalisierung aber auch unumgänglich sei.
gg
10.5.2008