Bei einer öffentlichen Veranstaltung in Beerfelden referierte der umwelt- und energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels über die landespolitischen Entwicklungen in Sachen Windenergie. Gremmels erinnerte daran, dass Hessen bei der Windenergie das Schlusslicht unter den deutschen Flächenländern ist. Er begrüßte es, dass die Regionalversammlung Süd mit ihrer rot-grünen Mehrheit sich für einen Suchraumabstand von 750 Metern von den Siedlungsgebieten ausgesprochen habe. Die hessische Landesregierung schlage jetzt aber in Verschärfung der geltenden Rechtslage einen Abstand von 1000 Metern vor. Hier gelte es landespolitisch in Wiesbaden dagegenzuhalten. Denn: was auf den ersten Blick gut für die Region aussehe, schließe in den verdichteten Siedlungsgebieten im Ballungsraum viele Standorte von vorneherein aus und erhöht damit den Druck im Odenwaldkreis, vermehrt Flächen zur Verfügung stellen zu müssen.
Gremmels begrüsste es, dass im Odenwaldkreis ein gemeinsamer Flächennutzungsplan mit den Städten und Gemeinden erstellt werde. So sei es gewährleistet, dass der Energiekonsens vor Ort somit den größtmöglichen Konsens erreicht. Der Kollege von Gremmels, der örtliche Landtagsabgeordnete Michael Reuter, erinnerte daran, dass der gemeinsame Flächennutzungsplan selbst von Ministerpräsident Bouffier in dessen Brief an den Landrat, die Odenwälder Bürgermeister und die beiden Landtagsabgeordnete ausdrücklich belobigt werde.
Gremmels und Reuter kritisierten, dass seitens der CDU-Vertretern auf der einen Seite der Wiesbadener Energiekonsens gefeiert werde. Wenn es dann aber um die Umsetzung vor Ort gehe, dann stünden sie in der Reihe der Bedenkenträger ganz vorne.
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Der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Rüdiger Holschuh stellte den Entwicklungsstand der gemeinsamen Flächennutzungsplanung vor und informierte über die Möglichkeit der Beteiligung von Kommunen und Bürgern an dem Ertrag solcher Anlagen im Rahmen der regionalen Wertschöpfung.
Timon Gremmels, ausgehend von der Prämisse, dass Energieerzeugung Teil der kommunalen Daseinsvorsorge sei, lobte die Odenwälder Ansätze die Energieerzeugung auf kommunaler Ebene in Form von Stadtwerken, bzw. Genossenschaften zu organisieren.
Er machte aber auch deutlich, dass es am besten sei, wenn sich alle auch zu dem Ziel der Energieeinsparung bekennen.
In der anschließenden Diskussion machte der Unterbezirksvorsitzende und Schuldezernent Oliver Grobeis deutlich, dass der Odenwaldkreis trotz allen Sparzwängen einen großen Teil seiner Mittel in die Energieeinsparung an den Odenwälder Schulen investiere.
Vor der Veranstaltung besuchte der Gast aus Kassel mit dem Unterbezirksvorsitzenden Oliver Grobeis, dem stellv. UB-Vorsitzenden Rüdiger Holschuh und dem Landtagsabgeordneten Michael Reuter die Photovoltaik-Anlage in Beerfelden.