Zu der schon traditionellen Betriebs-und Personalrätekonferenz der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Odenwaldkreis konnten die beiden Vorsitzenden Harald Staier (Höchst) und Marion Eisele (Fränkisch-Crumbach) zahlreiche Betriebs- und Personalräte Odenwälder Firmen, Verwaltungen und Einrichtungen begrüßen, darunter auch Betriebsräte von Pirelli, Bosch-Rexroth und Trelleborg.
An der Konferenz nahmen auch SPD-Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Zimmermann und SPD-Unterbezirksvorsitzender Oliver Grobeis teil. Die SPD-Arbeitnehmerorganisation und die Teilnehmer der Konferenz erklärten sich mit den Beschäftigten des Breuberger Automobilzulieferers Trelleborg solidarisch, die sich gegen Arbeitsplatzabbau wehren. DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) machte deutlich: „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz in der Region. Der Odenwaldkreis braucht hochwertige Industriearbeitsplätze. Von der Kartoffelwoche allein kann der Odenwald nicht leben“. Für die Ankündigung von Trelleborg, 100 der 230 Arbeitsplätze in der Produktion abzubauen und Geschäftsbereiche zu verlagern, äußerte Raupp „Null Verständnis“. Trelleborg schreibe schwarze Zahlen, die Auftragsbücher seien randvoll. „Menschen dürfen nicht wie Spielfiguren hin- und hergeschoben werden. Wir kämpfen gemeinsam mit den Beschäftigten und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) für den Erhalt der Arbeitsplätze in Breuberg“. Staier und Eisele betonten: „Gegen eine solche Unternehmenspolitik muss breiter Widerstand organisiert werden. Wir stehen solidarisch an der Seite der Trelleborg-Beschäftigten“.
Auf der Konferenz forderten die Odenwälder Industrie-Betriebsräte von der Bundesregierung eine wirkungsvolle Eindämmung von Leiharbeit und Werkverträgen sowie die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen. In vielen Betrieben sowie in zahlreichen Verwaltungen und Einrichtungen im Odenwaldkreis haben der Arbeitsdruck und die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Das gilt in besonderer Weise für den Bereich Gesundheitswesen und Pflege. „Hier muss die Landespolitik endlich per Gesetz für verbindliche Personalstandards sorgen. Wer für die Gesundheit anderer arbeitet, darf davon nicht selbst krank werden“, so die Forderung.
Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Zimmermann informierte über seine Arbeit in Berlin. Mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns und Verbesserungen bei der Rente habe die SPD zwei wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Mit dem Mindestlohn werde die Arbeits- und Lebenssituation von Millionen Menschen deutlich verbessert. SPD-Unterbezirksvorsitzender machte als Schuldezernent des Odenwaldkreises deutlich, wie wichtig der Zugang zu Bildung ist. Grobeis betonte, dass die Landkreise in Hessen weiterhin chronisch unterfinanziert seien: „Der Schutzschirm bietet dabei alles andere als Schutz“.
Die SPD-Arbeitnehmerorganisation im Odenwaldkreis ruft alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf, bei der Europawahl am 25. Mai 2014 wählen zu gehen: „Wir brauchen ein Europa der Menschen, kein Europa der Banken und Konzerne. Wir dürfen Europa weder den Marktradikalen noch rechten oder rechtspopulistischen Parteien überlassen. Wer nicht wählen geht, wählt die Gegner der europäischen Idee“.