„Unser Projekt läuft erfolgreich“, so die Kernaussage der Gruppenleiterinnen Birgit Golak und Sabine Beck von „Job Aktiv“ anlässlich eines Informationsgesprächs mit Mitgliedern der Kreistagsfraktion der SPD im Rahmen ihrer Sommerrundreise. „Job Aktiv“ ist ein Kooperationsprojekt des Bildungswerkes der Hessischen Wirtschaft e.V. und des Kommunalen Jobcenters des Odenwaldkreises (KJC), um Arbeitssuchenden zu einem Lebensunterhalt „weg vom Amt“ zu verhelfen.
In hellen, freundlichen und von der Designerfirma Koziol gestalteten Räumen in der Hauptstraße 56 in Erbach wird ein spezielles Vermittlungscoaching praktiziert. Jeder Mensch leistet dann am meisten, wenn er genau das tut, was er am liebsten macht! Und Arbeit darf und muss Spaß machen! – nach dieser Philosophie bauen die Mitarbeiter von „Job Aktiv“ Arbeitsplatzsuchende zu einer Art Selbstvermarktung auf, das EDV- und Bewerbungstraining ebenso umfasst wie beispielsweise die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Die Selbstverpflichtung der Teilnehmer, die angebotenen Hilfen tatsächlich zu nutzen, ist dabei Grundvoraussetzung, so Birgit Golak von „Job Aktiv“. Wie das in 2 bis 3 Gruppen mit jeweils bis zu 25 Teilnehmern praktisch abläuft, davon konnten sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion vor Ort ein Bild machen. Beeindruckend beispielsweise die von den Teilnehmern selbst erstellten Bewerberkarten und –flyer, die dem potentiellen Arbeitgeber detailliert Lebenslauf, Kenntnisse und Fertigkeiten des Bewerbers vorstellen. Bis dahin braucht es allerdings einiges an Schulung und fachlicher Betreuung, die „Job Aktiv“ erfolgreich bieten. Die entscheidende Frage ist nicht, was der Teilnehmer bisher gemacht hat, sondern welche Arbeit er sich vorstellen kann und was er glaubt, warum er dieses Ziel bislang nicht erreicht hat. Hemmnisse können z.B. der fehlende Führerschein, mangelnde Deutschkenntnisse oder auch Suchtprobleme sein. Hier gilt es gemeinsam mit den Fallmanagern des KJC einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, der Vermittlungshemmnisse beseitigt, dem meist schon länger Arbeitssuchenden eine weitere Qualifizierung ermöglicht oder auch einen Zusatzjob verschafft. „Die Vermittlungsquote liegt bei knapp 34 %“, erläuterten Birgit Golak und Sabine Beck den Parlamentariern die Statistik des Kooperationsprojekts. „Wir konnten erst letzte Woche eine 58-Jährige als Physiotherapeutin erfolgreich vermitteln, die war überglücklich“, so Birgit Golak weiter. Getrübt wird das Bild allerdings durch den Wegfall des Keilvelterhofes in Ober-Ostern, der am Jahresende leider nicht mehr im Maßnahmekatalog steht, bedauern Golak und Beck. Hier ist unbedingt Ersatz notwendig, fordern die „Job Aktiv“-Mitarbeiterinnen.
Ihr genereller Wunsch: „Trotz regelmäßiger Betriebsbesichtigungen unsererseits könnten von den Arbeitgebern der Region offene Stellen unserem Projekt noch öfters angeboten werden. Wir gehen verstärkt auf Betriebe zu und suchen den Kontakt, aber es könnte noch besser wer-den“. –rw-