Jusos: Hessische Landesregierung legt Grundstein für Lehrermangel der Zukunft

Veröffentlicht am 24.08.2009 in Jusos

Zu Beginn des neuen hessischen Schuljahres fordern die Odenwälder Juso-Unterbezirksvorsitzenden Roger Nisch, Franziska Böhm und Raoul Giebenhain eine radikale Reform der Lehrerausbildung. Denn bis ins Jahr 2015 müssen bundesweit voraussichtlich allein 300 000 Lehrerinnen und Lehrer ersetzt werden, die aus Altersgründen bis dahin aus dem Schuldienst ausscheiden.

"Schulbauprogramme aus Mitteln des Konjunkturpaketes sind sehr wichtig. Allerdings nützt ein neu gestrichenes Schulgebäue nichts, wenn drinnen die Pädagogen fehlen!", so Nisch.
Denn schon jetzt sei angesichts einer extrem niedrigen Zahl an fertig ausgebildeten Jung-Lehrern die Unterrichtsversorgung nicht vollständig sichergestellt.
Die Gründe hierfür sehen die Jusos nicht zuletzt in den zu umständlichen und ineffektiven Verfahren der Lehrerausbildung. Problematisch sei dabei vor allem der Umstand, dass zu wenig Referendarstellen bestehen, so dass die angehenden Lehrer noch nicht einmal die Möglichkeit erhalten um fertig ausgebildet zu werden. "Einerseits möchte die hessische Landesregierung den Lehrermangel entgegentreten, andererseits setzt sie jedoch durch die geringe Anzahl an Referendarstellen den Grundstein für den Lehrermangel der Zukunft", erklärt Raoul Giebenhain weiter.
Wenn man nach dem ersten Staatsexamen dann jedoch das Glück hat, eine Referendariatsstelle zu ergattern, dauert die Ausbildung noch einmal weitere zwei Jahre. Häufig werden Referendare aufgrund des Lehrermangels als Vollzeitlehrer, bei unzulänglicher Bezahlung eingesetzt. Wenn man die Vor- und Nachbereitungszeit des Unterrichts mit einrechnet, ergibt dass bei ca. 80-90 Wochenarbeitsstunden und einem Gehalt von knapp 1000 Euro einen Stundenlohn von 3 Euro. "Solch eine Bezahlung verdient die Note Mangelhaft", ärgert sich Franziska Böhm.
Die SPD hingegen habe durch das Konzept des "Haus der Bildung" eine Reform der Lehrerausbildung angeregt: Die Inhalte der Referendariatsphase sollten in die Universitätsausbildung integriert- und an ihrer Stelle eine einjährige Berufseingangsphase durchgeführt werden, pädagogisch begleitet von den bisherigen Studienseminaren.
Nach Ansicht der Odenwälder Jusos werde es Zeit, endlich "Nägel mit Köpfen zu machen" und die Misere durch neue Konzepte zu beenden. Dabei könne es nicht sein, dass in Hessen im Gymnasialbereich – offenbar aus Spargründen – sogar Referendariatstellen zusätzlich gestrichen würden. "Die Landesregierung sägt geradewegs den Ast ab, auf dem die Lehrer und mit ihnen die hessischen Schülerinnen und Schüler sitzen."

 

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