Mit Unverständnis und Empörung reagiert die Odenwälder SPD-Kreistagsfraktion auf die im Schul- und Kulturausschuss des Kreistages am vergangenen Montag verbreitete Information, wonach der Antrag der Theodor-Litt-Schule in Michelstadt auf Durchführung des Schulversuchs "Neue Mittelschule" von der CDU-FDP-Landesregierung nicht genehmigt wird.
Die SPD-Fraktion unterstützt mit Nachdruck die im Schul- und Kulturausschuss von SPD, Grünen und ÜWG verabschiedete Resolution, wonach dieses Gremium das Hessische Kultusministerium auffordert, die Theodor-Litt-Schule in Michelstadt noch in diesem Jahr mit dem Modell Mittelstufenschule als Schulversuch beginnen zu lassen. Verwundert zeigt sich die SPD-Fraktion darüber, dass die Vertreter der CDU geschlossen und unentschuldigt der Sitzung fern geblieben sind.
Die Realisierung des Modells "Neue Mittelschule" ist nach Einschätzung des Schul- und Kulturausschusses und der Schulleitung möglich. "Eine zeitliche Verzögerung wird für die Theodor-Litt-Schule nachteilige Folgen haben", so der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion und zugleich Schul- und Kulturausschussvorsitzende Raoul Giebenhain, der die Befürchtung des Ausschusses hervorhebt, dass immer mehr Eltern nun ihr Kind an der Schule am Sportpark in Erbach anmelden werden.
Weiter heißt es in der Resolution des Schul- und Kulturausschusses: "Die Attraktivität der Theodor-Litt-Schule wird, da sie in Konkurrenz mit dem Gymnasium Michelstadt und der Schule am Sportpark in Erbach steht, zurückgehen. Der Odenwaldkreis als Schulträger sieht ferner erhebliche Probleme hinsichtlich der Schülerbeförderung und der nachhaltigen Steuerung der Schülerströme."
Der Ausschuss erinnert ferner daran, dass mit der Teilfortschreibung des Schulentwicklungsplanes für den Odenwaldkreis zwei Anträge verknüpft wurden. Die Teilfortschreibung, auf die der Kreis bereits viel zu lange warten musste, nun differenziert zu entscheiden, stelle für den Schulstandort Michelstadt eine klare Benachteiligung dar, heißt es hierzu abschließend.